Kaum legst Du die Hand auf die Stirn Deines Babys, spürst Du: Dein Baby glüht! Fieber bei Babys kann im ersten Moment sehr erschreckend sein, insbesondere, weil sie noch so jung und vergleichsweise anfällig für Krankheiten sind. Wodurch entsteht Fieber bei Babys? Und was kannst Du dagegen tun? Das, und welche Hilfsmittel Du nutzen kannst, um das Fieber Deines Babys zu senken, erklären wir Dir im Folgenden.
Das erwartet dich in diesem Artikel
Fieber bei Babys als körperliche Schutzreaktion
Fieber ist eine häufig auftretende Erkrankung, die bei Jung und Alt gleichermaßen vorkommen kann. Primär tritt es auf, wenn das zentrale Nervensystem eine Reaktion auf eine Infektion (zum Beispiel eine Erkältung, eine Mittelohrentzündung o.Ä.) oder eine andere Art von Stress hat. Die Ursache bei Babys, zum Beispiel, kann unterschiedlich sein – je nachdem, ob es sich um ein Dreitagefieber handelt oder nicht. In den meisten Fällen ist Fieber eine normale Abwehrreaktion des Körpers.
Die Temperatur sagt’s: Wann spricht man von Fieber bei Babys?
Aber wann hat man Fieber? Manchmal ist es schwer, abzuklären, in welchen Fällen es sich um eine erhöhte Temperatur handelt und in welchen Fällen man von Fieber spricht. Klassifiziert wird Fieber bei Babys ab einer Temperatur von 38,5 °C (in frühen Wochen nach der Geburt gilt auch 38°C bereits als Fieber). Alles, was darunter liegt, wird ab 37,5 °C als erhöhte Temperatur angehen. Demgegenüber klassifiziert man Temperaturen ab einer Gradzahl ab 39°C als hohes Fieber.
Grundlegend ist eine erhöhte Temperatur durch andere Faktoren bedingt: Hat Dein Kind im Winter zum Beispiel warm eingepackt in der Kälte gespielt und kommt wieder ins Haus, kann es vorkommen, dass es eine erhöhte Temperatur hat. Solange diese nicht über 38,5 °C steigt, ist es im Regelfall so, dass die Temperatur Deines Kindes sich von allein wieder normalisiert. Sollte sie jedoch darüber hinaus steigen und anhalten, leidet Dein Kind unter Fieber.
An welchen Symptomen erkennt man Fieber bei Babys?
Die häufigsten Symptome von Fieber bei Babys sind:
- eine angestiegene Temperatur
- vermehrte Unruhe: Babys können unruhig werden, wenn sie Fieber haben. Sie können zum Beispiel schreien oder anderweitig quengeln und lassen sich nur schwerlich beruhigen.
- Müdigkeit: Babys werden, wenn sie fiebrig sind, in der Regel müde und zum Teil antriebslos. Sie können sich schwer konzentrieren.
- Appetitlosigkeit: Häufig verspüren Babys mit Fieber kaum oder nur wenig Appetit. Sollten sie wenig zu sich nehmen oder sich komplett gegen das Essen sperren, kann das ein weiteres Anzeichen für Fieber sein.
- anhaltender Husten: Je nach Ursache des Fiebers können Babys auch einen anhaltenden Husten entwickeln. Dies kann unter anderem auch ein Zeichen für eine Lungenentzündung sein.
- Durchfall und Erbrechen: Ähnliches gilt dafür, wenn Dein Baby unter Durchfall leidet oder sich oftmals erbrechen muss. Das kann ein Zeichen für eine Infektion sein.
- Fieberkrämpfe: Eher selten vertreten sind Fieberkrämpfe. Auftreten können sie bei Babys, die etwa ein halbes Jahr alt und älter sind. Sie dauern meistens nur wenige Minuten an und ziehen keine gesundheitsschädlichen Folgen nach sich.
Dreitagefieber: Eine gängige Krankheitserscheinung bei Kindern
Weiter oben wurde es bereits angeschnitten: das Dreitagefieber. Hierbei handelt es sich um eine virale Fiebererscheinung, die in der Regel durch eine Tröpfcheninfektion mit einem Herpesvirus ausgelöst wird. Wie die Bezeichnung bereits anklingen lässt, verläuft die Infektion meistens drei, höchstens vier Tage. Das damit einhergehende Fieber, das unvermutet und plötzlich eintritt, ist in dieser Zeit relativ hoch. Abgelöst wird es durch einen bis drei Tage anhaltenden Brust- und Rückenausschlag, der sich nach und nach über den gesamten Körper ziehen kann.
Im ersten Moment kann dies abschreckend wirken. Doch sowohl Fieber als auch Ausschlag verschwinden meistens wieder von allein. Tatsächliche Medikamente gibt es gegen diese Art der Infektion nicht. Allein das Fieber kann als Symptom mit entsprechenden Mitteln behandelt werden.
Das richtige Maß: Wie Du Fieber bei Deinem Baby messen kannst
Man kann Fieber auf unterschiedliche Art und Weise messen, darunter:
- über den After (rektal)
- über die Achseln (axillar)
- oder über die Ohren (aurikulär)
Es empfiehlt sich, mithilfe eines Fieberthermometers rektal die Temperatur zu messen. Grund hierfür: Die Messungen sind in diesem Fall am exaktesten.
Wichtig ist bei der rektalen Fiebermessung, dass Du Deinem Kind das Abnehmen der Temperatur so angenehm wie möglich gestaltest, damit sich sein Unwillen nicht vergrößert. Das erreichst Du zum Beispiel, wenn Du Dein Baby in Rücken- oder Seitenlage begibst. Weiterhin kannst Du, um den Vorgang reibungslos zu gestalten, die einzuführende Thermometerspitze mit etwas Creme ummanteln. Die Einführung in den Po sollte bis höchstens zwei Zentimeter passieren. In der Zwischenzeit kannst Du, sollte Dein Kind unruhig werden, Dich mit Deinem Kind beschäftigen – zum Beispiel mit einem kleinen Spielzeug oder ähnlichem. Sobald das entsprechende Signal ertönt, kannst Du das Thermometer mit Vorsicht wieder entfernen.
Fieber bei Babys bekämpfen: Was kannst Du tun?
Essenziell ist: Ruhe bewahren. Auch, wenn das Eintreten von Fieber im ersten Augenblick angsteinflößend wirken kann, ist es wichtig, als Elternteil gelassen zu bleiben. Denn: Fieber lässt sich behandeln.
Welche Maßnahmen kann man nun treffen, um gegen das Fieber bei seinem Baby vorzugehen?
Flüssigkeitshaushalt aufrechterhalten: Auch bei Babys gilt an dieser Stelle – trinken, trinken, trinken. Gerade, wenn das Kind Fieber hat, ist der Flüssigkeitshaushalt ständig am Sinken. Daher ist es umso wichtiger, diesen wieder auszugleichen – bestenfalls im halbstündigen Takt. Für Babys, die gestillt werden, empfiehlt sich Muttermilch; für nicht gestillte Kinder eignen sich Wasser, Tee oder Saft.
Nahrungszufuhr aufrecht erhalten: Ähnliches gilt für die Nahrungszufuhr. Der Grund: das Füttern ist wichtig, damit Dein Baby wieder zu Kräften kommen kann. Am besten kannst Du Dein Baby hierbei mit Nahrungsmitteln und Speisen locken, die sich leicht verdauen lassen. Wichtig: Das Essen nicht auf Krampf hineinwürgen!
Ausreichend Schlaf und Erholung: Selbsterklärend, aber wirksam – Bettruhe. Im Schlaf regeneriert sich der Körper. Auf diese Weise erholt sich Dein Kind und das Fieber ist schnell verschwunden. Tipp: Sollte Dein Kind unter besonders hohen Fieber leiden, wechsle die Bettwäsche regelmäßig aus.
Kontrolle des Fiebers: Um zu überprüfen, ob das Fieber gesunken oder gestiegen ist, ist eine regelmäßige Messung ebenfalls von Vorteil. Sollte das Fieber zum Beispiel weiterhin gestiegen sein, kannst Du fiebersenkende Mittel einsetzen.
Einnahme von fiebersenkenden Mitteln: Hierbei bildet die Absprache mit dem Arzt die Grundlage. Je nachdem, in welchem Maße dieser die entsprechenden Medikamente verschrieben hat, kannst Du Deinem Kind zum Beispiel Zäpfchen, Tropfen, Tabletten oder Säfte verabreichen. Gleiches gilt für die Art und Weise, wie die Mittel gegeben werden sollen.
Einsatz von Bauch- und Wadenwickel: Diese Dinge können bei hohem Fieber angewendet werden.
Viel Liebe: Das Fieber ist für Babys ebenso anstrengend, wie es für ein Elternteil ist, seinem Kind beim Krank-Sein zuzusehen. Zuwendung kann helfen, Deinem Baby einen Teil der Unruhe zu nehmen und es zu besänftigen.
Auf einen Blick
Fieber bei Babys ist normal. Häufig wird es durch eine Infektion oder Ähnliches hervorgerufen und stellt eine Abwehrreaktion des kindlichen Körpers dar. Ab einer Temperatur von 38,5°C spricht man bei Babys von Fieber. Dieses kann rektal (empfohlen), axillar und aurikulär gemessen werden.
Was hilft bei Fieber? Viel Flüssigkeit und leicht verdauliches Essen, ausreichend Ruhe und Erholung, fiebersenkende Mittel sowie ein regelmäßiges Kontrollieren der Temperatur. Auch das Waschen der Bettwäsche und Bauch- sowie Wadenwinkel können in diesem Zusammenhang gegen das Fieber helfen.
FAQ zu Fieber bei Babys
Bei einer Temperatur, die höher al 38°C ist, sollte Babys, die wenige Wochen alt sind, bereits zum Arzt. Für ältere Kinder gilt das bei einer Temperatur von 39°C.
Du solltest Deinem Baby: ausreichend Flüssigkeit zuführen, es ausruhen lassen und regelmäßig seine Temperatur kontrollieren. Vom Arzt verschriebene, fiebersenkende Mittel solltest Du dosiert geben.
Gerade im ersten Jahr solltest Du bei Anzeichen für Fieber den Arzt aufsuchen und alles weitere so abklären lassen, da das Immunsystem Deines Babys zu dem Zeitpunkt noch nicht ausreichend entwickelt ist.