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Regeneration der Scheide nach der Geburt

Regeneration der Scheide nach der Geburt

Das Wichtigste in Kürze

Wann hat sich die Scheide nach der Geburt regeneriert?

Die Regeneration der Scheide nach der Geburt ist ein individueller Prozess, der zwischen sechs Wochen und mehreren Monaten dauern kann.

Wie verändert sich die Scheide bei der Geburt?

Während der Geburt dehnt sich die Vagina, um dem Baby den Weg zu ermöglichen. Das kann dazu führen, dass sie nach der Geburt anschwillt und länger wird. Mehr dazu…

Wieso kann die Scheide bei der Geburt reißen?

Ein Dammriss kann entstehen, wenn der Druck und die Dehnung durch das Baby die Festigkeit des Gewebes übersteigt. Es gibt auch andere Ursachen…

Jeder weiß, dass die Scheide nach der Geburt anders aussieht. Aber werdende Mütter sollten sich nicht allzu große Sorgen machen: So unglaublich die Leistung ist, die Dein Körper bei der Geburt erbringt, so hat er auch die Kraft, sich davon zu erholen. Hier erfährst Du, wie die Scheide nach der Geburt aussieht und wie sie sich regeneriert.

Deine Scheide ist unglaublich anpassungsfähig

Die Vagina verändert sich während der Schwangerschaft

Keyfactbox

Deine Vagina ist ein erstaunlich anpassungsfähiger Muskel. Sie kann sich ausdehnen und zusammenziehen, um die Geburt Deines Babys zu ermöglichen. Nach der Geburt kann es einige Wochen dauern, bis sie wieder ihre normale Größe hat, aber das wird sie mit der Zeit.

Die Scheide direkt nach der Geburt

Es ist normal, dass Du Dich in den ersten Tagen nach der Geburt geschwollen und wund fühlst. Das liegt daran, dass Dein Körper hart gearbeitet hat und sich nun erholen muss. Bald wirst Du jedoch eine allmähliche Besserung bemerken.

Nach der Geburt kann es sein, dass Du einige Wochen lang Blutungen hast. Diese Blutungen sind eine natürliche Reaktion Deines Körpers auf die Entfernung der Plazenta und die Wundheilung an der Stelle, an der sie befestigt war.

Hinweis: Du solltest in dieser Zeit keine Tampons verwenden, um Infektionen zu vermeiden.

Veränderungen der Scheide nach der Geburt

Deine Scheide kann nach der Geburt anders aussehen als vorher – und das ist völlig normal. Manche Frauen stellen fest, dass ihre Scheide etwas offener oder weiter ist als vorher. Dies sollte sich jedoch im Laufe der Zeit bessern, da die Scheide sich wieder zurückzieht.

Eine vaginale Geburt kann jedoch auch Risse oder Schnitte verursachen, die als Dammrisse oder Dammschnitte bezeichnet werden. Sie können zu Narbenbildung führen, die auch das Aussehen der Scheide verändern kann.

Es kann auch zu Hämorrhoiden kommen, die während der Geburt durch den Druck auf die Venen im und um den After entstehen können. Das kann unangenehm sein, sollte sich aber mit der Zeit bessern.

Zusätzliche Information: Diese Veränderungen sind Teil des natürlichen Heilungsprozesses nach der Geburt. Es kann einige Zeit dauern, bis Deine Scheide wieder so aussieht und sich so anfühlt wie vor der Schwangerschaft. Gib Deinem Körper die Zeit, die er braucht, und wende Dich an Deinen Arzt oder Deine Hebamme, wenn Du Rat suchst.

Dammriss bei der Geburt

Die Scheide erholt sich nach der Geburt wieder

Ein Dammriss ist eine Verletzung, die bei der Geburt auftreten kann, wenn der Bereich zwischen Scheide und After (der Damm) reißt.

Ursachen dafür können sein, dass die Geburt sehr schnell verläuft, das Baby sehr groß ist oder in einer ungünstigen Lage liegt, oder weil es Deine erste Geburt ist und das Gewebe noch nicht gedehnt wurde. Manchmal wird ein Dammriss auch durch einen chirurgischen Schnitt (Dammschnitt) verursacht, der die Geburt zu erleichtern soll.

Ein Dammriss wird nach der Geburt genäht, oft mit selbstauflösendem Nahtmaterial, sodass die Fäden nicht entfernt werden müssen. Die Heilung kann einige Wochen dauern, in denen Schmerzen, Beschwerden und Schwellungen auftreten können.

Tipp: In der ersten Phase der Heilung ist es wichtig, den Bereich sauber zu halten, um Infektionen zu vermeiden. Sanftes Waschen mit warmem Wasser kann helfen, ebenso das regelmäßige Wechseln der Binden. Kühlpacks oder spezielle Kühlbinden können helfen, Schwellungen und Beschwerden zu lindern.

Unterstütze Deinen Körper mit Beckenbodenübungen

Der Beckenboden ist eine Gruppe von Muskeln, die den unteren Teil des Beckens stützen. Während der Schwangerschaft und Geburt wird dieser Bereich stark beansprucht. Ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur kann helfen, diesen Bereich zu stärken und Beschwerden wie Inkontinenz oder sexuelle Störungen zu lindern.

Hier sind einige Übungen, die Du machen kannst, um Deinen Beckenboden zu stärken:

  • Kegelübungen: Bei dieser Übung ziehst Du Deine Beckenbodenmuskulatur zusammen, als würdest Du versuchen, den Urinstrahl beim Toilettengang zu stoppen. Halte die Anspannung einige Sekunden und lass sie dann langsam wieder los. Wiederhole diese Übung mehrmals am Tag.
  • Brücken: Lege Dich auf den Rücken, die Beine sind angewinkelt und die Füße stehen flach auf dem Boden. Dann hebe Dein Becken vom Boden ab, halte die Position einige Sekunden und lasse es dann langsam wieder sinken.
  • Beckenkippen: Stehe gerade und atme tief ein. Beim Ausatmen ziehst Du Dein Becken nach innen und oben, so als würdest Du Deinen Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehen. Halte diese Position einige Sekunden und lasse dann los.
  • Vogelhund: Gehe in den Vierfüßlerstand. Hebe dann gleichzeitig Deinen rechten Arm und Dein linkes Bein, sodass sie parallel zum Boden sind. Halte diese Position einige Sekunden und wiederhole die Übung mit dem linken Arm und dem rechten Bein.

Hinweis: Es ist wichtig, dass Du mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme sprichst, bevor Du mit dem Übungsprogramm beginnst. Sie können Dir genaue Anweisungen geben und dafür sorgen, dass die Übungen sicher und effektiv für Dich sind.

Warum Du kurz nach der Geburt auf Sport verzichten solltest

Experten empfehlen, mindestens sechs Wochen nach der Geburt auf intensiven Sport zu verzichten. In dieser Zeit kann sich Dein Körper erholen, Deine Blutungen (Wochenfluss) können nachlassen und Deine Beckenbodenmuskulatur kann sich erholen.

Während der Schwangerschaft dehnen sich zudem die Bauchmuskeln, um Platz für das wachsendes Baby zu schaffen. In manchen Fällen kann es sogar zu einer sogenannten Rektusdiastase kommen, bei der sich die geraden Bauchmuskeln voneinander lösen. Nach der Geburt kann es einige Zeit dauern, bis sich diese Muskeln wieder zusammenziehen.

Dein Körper braucht Zeit, um sich zu erholen

Dein Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Jede Frau erlebt die Erholungsphase nach der Geburt anders. Gib Dir die Erlaubnis, in Deinem eigenen Tempo zu heilen und Dich zu erholen.

Die Geburt eines Kindes ist eine erstaunliche Leistung und bringt viele Veränderungen für Deinen Körper mit sich. Deine Vagina sieht nach der Geburt vielleicht anders aus als vorher, aber das ist völlig normal und ein Zeichen dafür, dass Dein Körper genau das tut, was er tun soll.

Achtung: Starke Schmerzen, anhaltende Blutungen, Fieber oder ein unangenehmer Geruch können Anzeichen für eine Infektion oder andere Komplikationen sein. In solchen Fällen solltest Du sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Wenn die Scheide nach der Geburt zur psychischen Belastung wird

Die Geburt und die Mutterrolle sind auch große psychische Veränderungen, die sich auf Dein Selbstbild und die Wahrnehmung Deines Körpers auswirken können.

Es ist völlig normal, dass Du Dich von Zeit zu Zeit unsicher oder unwohl fühlst. Erlaube Dir, diese Gefühle zu haben und suche Dir gegebenenfalls Unterstützung bei Freunden, Familie oder professionellen Beratungsstellen.

Die Scheide heilt nach der Geburt in ihrem eigenen Tempo

Die Gebärmutter dehnt sich während der Geburt und verändert dadurch kurzfristig das Aussehen der Scheide

Die Erholung nach der Geburt ist ein individueller Prozess, für den es kein richtiges oder falsches Tempo gibt. Jeder Körper und jedes Erlebnis sind einzigartig. Es ist wichtig, Deinem Körper die Zeit zu geben, die er braucht, um sich zu erholen, und es ist ebenso wichtig, auf Deine emotionalen Bedürfnisse zu achten.

Die Geburt eines Kindes ist eine Reise, und wie bei jeder Reise gibt es Höhen und Tiefen. Aber denke daran, dass Du nicht allein bist und dass es Menschen gibt, die Dich unterstützen.

Quellen