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Geburt einleiten – wann bei der Geburt nachgeholfen werden muss

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Geburt einleiten – wann bei der Geburt nachgeholfen werden muss

Schwangere tragen 9 Monate ein Baby im Bauch und warten sehnsüchtig darauf, dass sie ihren kleinen Wurm endlich in den Armen halten können. Doch was ist zu tun, wenn das Baby noch nicht so richtig will und mit der Geburt auf sich warten lässt? Ab einem gewissen Zeitpunkt sollte man die Geburt einleiten. Nur die wenigsten Kinder erblicken am berechneten Geburtstermin das Licht der Welt. Ab wann sollte man dem Baby also etwas auf die Sprünge helfen?

Welche Gründe es für eine Geburtseinleitung gibt, ab wann sie sinnvoll ist und welche Methoden es gibt, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.

Geburt einleiten – Gründe

Noch vor einigen Jahren war es eher unüblich, wenn eine Geburt eingeleitet wurde. Heutzutage kommt es bei ungefähr jeder fünften Geburt zu einer Einleitung der Wehen. Von einer verspäteten Geburt spricht man, wenn das Baby mehr als 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin immer noch nicht auf der Welt ist. Ist das der Fall, kann das Fachpersonal entscheiden, ob eine Geburtseinleitung sinnvoll ist.

In der Regel dauert eine Schwangerschaft bis zu 40 Wochen. Wenn das Baby sich nach dieser Zeit immer noch nicht auf den Weg machen möchte, kann das Einleiten der Geburt in Frage kommen. Vor allem nach dem berechneten Geburtstermin kann das Baby im Mutterleib einen enormen Wachstumsschub machen. Damit es bei der vaginalen Geburt nicht zu Verletzungen kommt, weil das Baby zu groß ist, kann das frühzeitige Einleiten der Wehen sinnvoll sein.

Neben der fortgeschrittenen Schwangerschaft gibt es noch weitere Gründe, bei denen man sich dafür entscheidet, das Baby früher zur Welt zu bringen. Wenn es während der Geburt oder noch während der Schwangerschaft zu Komplikationen kommt, wird mit Absprache der Fachkräfte die Geburt eingeleitet.

Gründe für das Einleiten einer Geburt sind:

  • hohes Alter der Mutter (älter als 40 Jahre)
  • zu großes Geburtsgewicht des Babys
  • vorzeitiger Blasensprung
  • Kind bewegt sich wenig
  • plötzlicher Kindstod im Mutterleib
  • zu wenig Fruchtwasser
  • Diabetes
  • Schwangerschaftsvergiftung
  • Funktionsstörung der Leber

Wie sinnvoll es ist, das Baby früher als geplant zur Welt zu bringen, ist von unterschiedlichen Faktoren und unter Absprache der behandelnden Ärzte abhängig. Sicher ist, dass Komplikationen so in manchen Fällen verhindert werden können.

Methoden der Geburtseinleitung

Wenn das Baby sich nicht selbstständig den Weg nach draußen bahnen will oder es während der Geburt zu Komplikationen kommen könnte, kann man die Geburt mithilfe von unterschiedlichen Methoden einleiten. Das Einleiten einer Geburt kann sowohl mechanisch als auch medikamentös geschehen. Der Arzt entscheidet sich für eine dieser beiden Methoden unter Berücksichtigung der Lage des Kindes oder dem Stadium der Schwangerschaft.

Medikamentöse Einleitung

Bei einer medikamentösen Einleitung werden der Mutter Medikamente verabreicht, die dafür sorgen, dass die Wehen allmählich eintreten. Dabei werden sowohl die Mutter als auch das Baby strengstens überwacht, damit es zu keinen Komplikationen während der Einleitung kommt.

  • Prostaglandine: Eine Tablette oder ein Zäpfchen, in denen Hormone enthalten sind, werden verabreicht. Der Muttermund wird durch die Gabe dieses Medikaments weicher und öffnet sich somit besser.
  • Oxytocin: Dieses Hormon wird durch eine Infusion in den Körper der Mutter geleitet. Anschließend werden Kontraktionen in der Gebärmutter ausgelöst. Sofern der Muttermund bereits geöffnet ist, kann diese Methode verwendet werden.

Mechanische Einleitung

Bei einer mechanischen Einleitung kommen unterschiedliche Hilfsmittel zum Einsatz, die die Geburt anregen. Hier können drei Methoden in Betracht gezogen werden.

  • Ballonkatheter: Der sogenannte Ballonkatheter, der mit einer Kochsalzlösung gefüllt ist, wird vaginal eingeführt. Durch den Druck dehnt sich der Muttermund aus. Dabei wird ein Hormon ausgeschüttet, das den Muttermund lockert und öffnet. Das Auslösen von Wehen wird dadurch wahrscheinlicher.
  • Eipolsablösung: Bei dieser Methode wird die äußere Hülle der Fruchtblase von der Gebärmutter abgetrennt. Durch dieses Abtrennen produziert der Körper der Mutter ebenfalls ein Hormon, das den Muttermund langsam öffnet.
  • Amniotomie: Mithilfe eines bestimmten Instruments kann die Fruchtblase geöffnet werden. Anschließend läuft das Fruchtwasser ab und Wehen werden gefördert. Wichtig bei dieser Methode ist, dass der Muttermund bereits geöffnet ist.

Risiken der Geburtseinleitung

Während das Einleiten der Geburt in einigen Fällen unumgänglich ist, sollte man sich dennoch bewusst sein, welche Risiken die Geburtseinleitung haben kann.

Das Hauptrisiko ist vor allem das Ablösen der Plazenta. Ist das der Fall, kann das Baby nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Dauert die Sauerstoffunterversorgung über einen zu langen Zeitraum an, kann ein Kindstod nicht ausgeschlossen werden.

Weitere Risiken sind:

  • Aufreißen des Uterus
  • Gebärmutterriss
  • hohe Infektionsgefahr
  • Herzprobleme
  • Blutungen
  • starke Schmerzen während der Geburt

Geburt einleiten und Wehen selbst fördern

Auch die Mutter selbst kann den Vorgang der Geburt beschleunigen und mithilfe einiger Tipps Wehen auslösen. Weder mechanische noch medikamentöse Hilfsmittel kommen hier zum Einsatz. Diese Arten der Geburtseinleitung sind besonders schonend.

Mit diesen Tipps kannst Du die Geburt selbst einleiten:

  • Bewegung: Mütter, die sich auch mit Babybauch oft und viel bewegen, lösen schneller Wehen aus als Mütter, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft eher träge unterwegs sind.
  • Geschlechtsverkehr: Während viele Paare im Endstadium der Schwangerschaft auf Sex verzichten, kann dieser die Geburt auf natürlichem Weg einleiten. Sex entspannt und das Hormon, das im Sperma enthalten ist, begünstigt Wehen.
  • Wärme: Ein warmes Bad ist nicht nur entspannend, sondern kann auch die Geburt anregen und Wehen fördern.
  • Scharfes Essen: Ein scharfes Curry kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Geburt angeregt wird und sich Dein Baby schneller auf den Weg nach draußen begibt.

In Kürze:

Das Einleiten einer Geburt ist dann sinnvoll, wenn die Mutter den berechneten Geburtstermin bereits überschritten hat. Auch bei einem hohen Komplikationsrisiko kann eine Geburt frühzeitig eingeleitet werden. Es gibt unterschiedliche Methoden, mit denen man eine Geburt einleiten kann. Daneben kannst auch Du als Schwangere unterschiedliche Tipps befolgen, die die Geburt und die Wehen anregen. So kannst Du Dein Neugeborenes schon bald in den Armen halten.

Geburt einleiten – FAQ

Wann sollte man eine Geburt einleiten?

Wenn der Geburtstermin bereits überschritten wurde oder die Gefahr besteht, dass es während der Geburt zu Komplikationen kommt, ist das Einleiten der Geburt sinnvoll. Vor allem bei großen Babys oder einem hohen Alter der Mutter ist eine Geburtseinleitung sinnvoll.

Ist das Einleiten einer Geburt schmerzhaft?

Eine Geburtseinleitung an sich ist nicht zwangsläufig schmerzhaft. Dennoch haben werdende Mütter während der Geburt vergleichsweise stärkere Schmerzen als Frauen, bei denen die Geburt nicht eingeleitet wurde.

Welche Risiken gibt es beim Einleiten der Geburt?

Wird die Geburt eingeleitet, kommt es häufiger zu einem Gebärmutterriss oder Blutungen. Auch die Plazenta kann sich in selten Fällen ablösen und so für die Unterversorgung des Babys verantwortlich sein.

Quellen

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