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Das Fruchtwasser – die schützende Flüssigkeit für Dein Ungeborenes

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Das Fruchtwasser – die schützende Flüssigkeit für Dein Ungeborenes

Die Fruchtblase und vor allem das Fruchtwasser schützen das ungeborene Baby im Mutterleib. In dieser Flüssigkeit ist das Ungeborene bestmöglich vor Schlägen oder Infektionen geschützt. Das Baby liegt nahezu schwerelos im Bauch der Mutter, wird innerhalb dieser Flüssigkeit bestmöglich versorgt und gewärmt. Sobald sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet, wird das Fruchtwasser aus unterschiedlichen Hormonen und Nährstoffen gebildet.

Welche Aufgabe das Fruchtwasser hat und wie sich die Flüssigkeit im Verlauf der Schwangerschaft verändert, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.

Weshalb Fruchtwasser so wichtig ist

Die Fruchtblase kann man sich wie einen Ballon vorstellen, in dem das Baby geborgen und vollkommen versorgt liegt. Das Ungeborene kann sich innerhalb dieser Blase frei bewegen, da es lediglich mit der Nabelschnur verbunden ist. Dadurch, dass das Baby frei im Fruchtwasser treibt, können die Muskeln bereits im Mutterleib gleichermaßen wachsen.

Daneben hat das Fruchtwasser vor allem eine schützende Funktion. Schläge, die von außen auf den Bauch der Mutter ausgeübt werden, werden durch die Flüssigkeit abgedämpft. Das Baby selbst bekommt davon nur wenig mit, da es in der schützenden Blase liegt. Auch die Nebelschnur kann nicht versehentlich abgeklemmt werden. Ohne die Flüssigkeit könnte es passieren, dass das Baby sich auf die Nabelschnur legt und diese abklemmt. Die Folge wäre eine Unterversorgung. Vor allem bei einem vorzeitigen Blasensprung kann das zum Risiko werden.

Das Fruchtwasser ist ein wahres Wunderwerk. Die Temperatur, die innerhalb der Fruchtblase herrscht, reguliert sich selbst. So ist sie weder zu warm, noch zu kalt. Bei der Entwicklung im Mutterleib produziert das Ungeborene Wärme durch die eigene Körpertemperatur. Die Flüssigkeit kann die Temperatur so regulieren, dass sie weder zu warm, noch zu kalt ist.

Auch die Lungenfunktion des Ungeborenen bildet sich bereits im Mutterleib heraus. Innerhalb der Flüssigkeit in der Fruchtblase kann das Baby die Lunge trainieren. Auch das Schlucken übt das Baby im Fruchtwasser. Sobald es gegen Ende der Schwangerschaft zum Blasensprung kommt, kann das Baby schon selbstständig atmen.

Die Bildung von Fruchtwasser

Sowohl die Mutter als auch das Baby selbst bilden das Fruchtwasser. Zunächst wird die schützende Flüssigkeit von der Mutter gebildet. Das Wasser wird bis zur 12. SSW durch die Plazenta gebildet und freigegeben. Anschließend wird die Flüssigkeit größtenteils durch das Ungeborene selbst produziert.

Der Vorgang, in dem das Baby das Fruchtwasser selbst produziert, ist einfach zu erklären. Etwa ab der 14. SSW trinkt das Baby die Flüssigkeit. Das Fruchtwasser wird, wie die Flüssigkeiten beim ausgewachsenen Menschen, über die Nieren gefiltert. Irgendwann muss die Flüssigkeit auch mal wieder raus. Das Baby entleert die Blase und so entsteht eine Art Kreislauf, bei dem das Wasser ständig neu gefiltert wird. Der Vorteil ist, dass sich das Fruchtwasser in regelmäßigen Abständen erneuert.

Die richtige Menge

Die Menge an Fruchtwasser verändert sich im Laufe der Schwangerschaft. Zu Beginn steigt die Menge konstant an. Erst gegen Ende der Schwangerschaft wird die Flüssigkeit allmählich weniger. Doch wann spricht man von der idealen Menge?

Im Idealfall sieht die Menge so aus:

  • 10. SSW:
    Ca. 30 Milliliter Flüssigkeit
  • 20. SSW:
    Ca. 350 bis 500 Milliliter Flüssigkeit
  • 36. SSW:
    Ca. 2.000 Milliliter Flüssigkeit
  • Nach der 36. SSW:
    Ca. 800 bis 1.000 Milliliter Flüssigkeit

Zu wenig Flüssigkeit

In seltenen Fällen kommt es vor, dass zu wenig Fruchtwasser gebildet wird. Ein Mangel an Fruchtwasser kann zu jedem Zeitpunkt während der Schwangerschaft vorkommen. Es gibt unterschiedliche Gründe, die für eine Unterproduktion verantwortlich gemacht werden können.

Mögliche Gründe sind:

  • Plazentainsuffizienz
  • Nierenerkrankung
  • Unterentwicklung des Kindes
  • vorzeitiger Blasensprung
  • Bluthochdruck der Mutter

Zu wenig Fruchtwasser kann zur Folge haben, dass das Baby nicht ausreichend wächst und unterentwickelt zur Welt kommt. Wenn das Baby in zu wenig Flüssigkeit schwimmt, kann die Nabelschnur abgeklemmt werden. In dem Fall kann das Ungeborene nicht mit ausreichend Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden.

Zu viel Flüssigkeit

Wenn zu viel Flüssigkeit in der Fruchtblase produziert wird, kann das an der Mutter und auch am Ungeboren liegen. Vor allem bei Zwillingen oder mehreren Ungeborenen im Mutterleib kann es immer mal wieder zu einer Überproduktion des Fruchtwassers kommen.

Mögliche Gründe sind:

  • gestörte Nierenfunktion beim Kind
  • das Ungeborene hat Schluckstörungen
  • Gehirnblutungen
  • Mehrlingsschwangerschaft

Vor allem Frühgeburten und ein vorzeitiger Blasensprung sind bei zu viel Fruchtwasser keine Seltenheit. Im schlimmsten Fall kann das zum Kindstod führen.

Die Fruchtwassermenge bestimmen

Wenn weder zu viel noch zu wenig Flüssigkeit in der Fruchtblase sein soll, ist es wichtig zu wissen, wie man die Menge überhaupt bestimmen kann. Du selbst kannst nicht herausfinden, wie viel Flüssigkeit sich in Deiner Fruchtblase befindet. Nur der Arzt kann die Menge mithilfe einer Ultraschalluntersuchung feststellen.

So sieht Fruchtwasser aus

Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft sollten werdende Mütter wissen, wie das Fruchtwasser überhaupt aussieht. Je nach Blasensprung kann die Flüssigkeit sowohl schwellartig als auch tröpfchenweise aus der Scheide tropfen. Damit Du die Flüssigkeit im Slip nicht mit dem vaginalen Ausfluss oder Urin verwechselst, erklären wir Dir die typischen Merkmale von Fruchtwasser.

Merkmale von Fruchtwasser:

  • durchsichtig
  • farblos
  • flüssig
  • geruchslos

Manchmal ist das Fruchtwasser gegen Ende der Schwangerschaft eingefärbt und sieht leicht grünlich aus. Wenn das Ungeborene bereits im Mutterleib Stress ausgesetzt ist, kommt es immer mal wieder vor, dass es den ersten Stuhl ausscheidet. In diesem Fall entscheidet der Arzt, ob die Geburt eingeleitet werden sollte. Gelangt das Fruchtwasser-Stuhl-Gemisch in die Lunge des Babys besteht ein erhöhtes Risiko.

Fruchtwasseruntersuchung

Mithilfe einer Fruchtwasseruntersuchung kann der Arzt Fehlbildungen beim Ungeborenen feststellen. Vor allem für Frauen ab dem 35. Lebensjahr ist eine solche Untersuchung empfehlenswert, da das Risiko von Fehlbildungen ab einem gewissen Alter größer ist.

Eine Probe aus dem Fruchtblase wird entnommen und anschließend untersucht. Schmerzen verspüren Schwangere dabei kaum. Die Aufklärung über die Risiken erfolgt durch den Arzt.

Fruchtwasser – FAQ

Wie bemerkt man den Abgang von Fruchtwasser?

Beim Blasensprung entleert sich die Fruchtblase. Das Fruchtwasser kann sowohl schwellartig als auch tröpfchenweise aus der Scheide auslaufen.

Wie sieht Fruchtwasser aus?

Die Flüssigkeit ist durchsichtig, farblos, wässrig und geruchlos. Auslauf oder Urin unterscheiden sich sowohl optisch als auch im Geruch.

Welche Funktion hat das Fruchtwasser?

Das Fruchtwasser und die Fruchtblase sind eine Art Schutzhülle. Innerhalb der Flüssigkeit ist das Baby vor Schlägen geschützt. Indem das Baby frei in der Flüssigkeit schwimmt, kann es zu einer optimalen Versorgung durch die Nabelschnur kommen. Auch die Lungenfunktion bildet sich im Fruchtwasser aus.

Quellen

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