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CTG – Was bringt die Untersuchung von Herzfrequenz und Wehentätigkeit?

CTG

CTG – Was bringt die Untersuchung von Herzfrequenz und Wehentätigkeit?

Das Wichtigste in Kürze

Was bedeuten die Werte bei einer CTG-Untersuchung?

Die Werte bei einem CTG (Cardiotokographie) zeigen die Herzfrequenz des Fötus und die Kontraktionen der Gebärmutter an. Hier erfährst Du mehr…

Wie erkennt man Wehen auf dem CTG-Gerät?

Wehen werden auf einem CTG-Gerät als wellenförmige Veränderungen in der Linie der Gebärmutterkontraktionen erkannt.

Wann ist ein CTG in der Schwangerschaft auffällig?

Ein CTG in der Schwangerschaft ist auffällig, wenn es Abweichungen von der Norm in der fetalen Herzfrequenz oder der Anzahl oder Stärke der Kontraktionen gibt, die auf eine Gefahr für das ungeborene Kind hinweisen könnten.

In jeder Schwangerschaft wird früher oder später eine CTG-Untersuchung gemacht. Mit einem CTG in der Schwangerschaft können die Herztöne Deines Babys kontrolliert werden. Gleichzeitig wird die Wehentätigkeit der Gebärmutter graphisch festgehalten. Ein anderes Wort für das CTG-Gerät ist deshalb auch „Wehenschreiber“.

In unserem Blogartikel haben wir die wichtigsten Infos zur CTG-Untersuchung für Dich zusammengefasst. Wir erklären, was ein CTG-Test ist und wann Deine Frauenärztin bzw. Dein Frauenarzt ein CTG durchführt. Außerdem klären wir die Frage, wann ein CTG-Test überhaupt sinnvoll ist, wie er abläuft und wie die Werte zu interpretieren sind.

Was ist ein CTG?

CTG steht für „Cardiotokografie“ (auch „Kardiotokografie“), zu Deutsch: Herz-Fötus-Überwachung. Wird ein CTG während der Schwangerschaft durchgeführt, dann sollen die Herztätigkeit des ungeborenen Babys und die Wehentätigkeit der Mutter überwachen werden. Durch das CTG können mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Ablauf der CTG-Untersuchung

Die CTG-Untersuchung wird in der Regel ab der 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Sie dauert in der Regel zwischen 20 und 40 Minuten.

Zunächst wird eine Klebestreifen-Sonde auf den Bauch der Schwangeren angebracht, die die Herzgeräusche des Babys aufzeichnet. Die Schwangere kann während der Untersuchung ruhig liegen bleiben, es ist jedoch auch möglich, dass sie sich bewegt oder aufsteht.

Mit einem CTG-Test kann der Arzt oder die Ärztin sehen, ob das Herz des Babys regelmäßig und in einer gesunden Frequenz schlägt.

Außerdem wird geprüft, wie die Wehentätigkeit der Gebärmutter ist. So kann zum Beispiel eine verfrühte oder übermäßige Wehentätigkeit festgestellt werden und eine drohende Frühgeburt dadurch abgewendet werden.

Keyfactbox

Die Gebärmutter ist nicht nur zur Geburt aktiv, sondern kontrahiert bereits ca. ab der 18. SSW. Man spricht hier von Übungswehen. So trainiert die Gebärmutter, die ja ein Muskel ist, um für die Geburt stark genug zu sein.

Auswertung des CTG

Die aufgezeichneten Werte stellen grafisch am Ende zwei verschiedene Kurven dar. Eine Kurve gibt Auskunft über die Herzfrequenz und -regelmäßigkeit des Babys, die andere über die Häufigkeit und Stärke der Wehentätigkeit.

Ein CTG wird von einem erfahrenen Arzt oder einer erfahrenen Hebamme ausgewertet, die die Werte und Kurven des CTGs analysieren und die Herzfrequenz des Fetus sowie die Kontraktionsmuster der Gebärmutter bewerten.

Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Normen und Risikofaktoren interpretiert und können zu Empfehlungen für weitere Untersuchungen oder Maßnahmen führen, um die Gesundheit des ungeborenen Kindes zu gewährleisten.

Anhand der Kurve kann der Arzt oder die Ärztin zum Beispiel erkennen, ob das Baby ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und ob es möglicherweise unter Stress steht. Auch Veränderungen in der Wehentätigkeit lassen sich anhand der Kurve erkennen.

Mögliche Auffälligkeiten

Ein CTG kann als auffällig bezeichnet werden, wenn es Anzeichen für eine fetale Hypoxie (das ist ein Sauerstoffmangel beim Fötus) oder andere Abnormalitäten in der Herzfrequenz oder den Gebärmutterkontraktionen aufzeigt.

Die Interpretation eines CTG-Tests ist jedoch komplex und erfordert Erfahrung und Fachwissen. Deine Frauenärztin oder Hebamme kann die Interpretation durchführen und erklärt Dir in der Regel, was die Werte zu bedeuten haben.

Einige Anzeichen, die auf ein auffälliges CTG hindeuten können, sind:

  • Eine abnormale Herzfrequenz des Fetus, die zu schnell oder zu langsam ist oder Schwankungen aufweist.
  • Eine abnormale Variabilität der Herzfrequenz, was bedeutet, dass die Herzfrequenz des Fetus unregelmäßig ist und nicht auf Veränderungen reagiert.
  • Abnormale Uteruskontraktionen, die zu häufig oder zu intensiv sind oder zu einer Verringerung der Durchblutung der Plazenta führen können.
  • Späte Dezelerationen der Herzfrequenz, die bedeuten, dass die Herzfrequenz des Fetus langsamer wird, wenn die Uteruskontraktionen ihren Höhepunkt erreichen.

Hinweis: Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes auffällige CTG ein Hinweis auf ein ernstes Problem ist, aber es erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt. In einigen Fällen kann eine weiterführende Diagnostik oder eine sofortige Entbindung erforderlich sein, um den Fetus zu schützen.

Sollten während der CTG-Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, kann es notwendig sein, dass die Schwangere zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht wird. In manchen Fällen kann es auch notwendig sein, dass das Baby per Kaiserschnitt geholt wird oder eine Geburt eingeleitet, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jede Auffälligkeit automatisch ein Grund zur Sorge ist. Oftmals lassen sich Veränderungen im CTG auf harmlose Ursachen wie Bewegungen des Babys oder Veränderungen im Blutdruck der Mutter zurückführen.

Wann ist eine CTG-Untersuchung sinnvoll?

Neben der routinemäßigen CTG-Untersuchung ab der 28. Schwangerschaftswoche gibt es auch weitere Gründe, warum eine CTG-Untersuchung sinnvoll sein kann:

  • Wenn die Schwangere über 35 Jahre alt ist (dann gilt die Schwangerschaft gemeinhin als Risikoschwangerschaft)
  • Wenn es bereits in der Familie Fälle von Frühgeburten gab
  • Wenn die Schwangere Raucherin ist
  • Wenn es während der Schwangerschaft bereits Komplikationen gab, zum Beispiel Bluthochdruck oder eine Plazentainsuffizienz
  • Wenn das Baby in der Schwangerschaft nicht ausreichend wächst
  • Wenn die Fruchtblase geplatzt ist
  • Wenn die Schwangere zum Beispiel Myome oder Endometriose hat, was zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen kann
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Neue Rechtslage zur CTG-Untersuchung seit 2021

Während das CTG beim Frauenarzt bis vor Kurzem zur Routineuntersuchung ab der 28. SSW gehört hat, hat sich die Rechtslage 2021 geändert. So dürfen weder Ultraschall noch CTG ohne medizinische Indikation durchgeführt werden, also nicht zur bloßen Vorsorge, sondern nur, wenn eine Unregelmäßigkeit vermutet wird.

Die Verordnung wurde bereits 2018 im Bundesgesetzblatt unter dem Namen „Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen“ veröffentlicht.

Der Grund dafür ist, dass das Ungeborene bei der Kardiotokografie einer vermehrten Schallbelastung ausgesetzt sind. Eine Schallbelastung in der Schwangerschaft kann generell beim Ungeborenen eine nicht ganz unerhebliche biophysikalische Auswirkung haben, die in der Vergangenheit unterschätzt wurden. Hier findest Du mehr zum Thema.

CTG-Untersuchung: Nicht in jedem Fall notwendig

Gerade, wenn Deine Schwangerschaft komplikationslos verläuft und es auch keine Hinweise oder potenzielle Risiken gibt, die in Deinem Fall zutreffen sind, kann theoretisch auch von einer CTG-Untersuchung abgesehen werden.

Viele Frauenärzte führen die Untersuchung jedoch nach wie vor routinemäßig durch und auch bei einer Entbindung im Krankenhaus gehört das CTG in der Regel zum Standardprogramm.

Neben der zusätzlichen Schallbelastung hat das CTG auch den negativen Effekt, dass es gegebenenfalls zu unnötigen medizinischen Interventionen kommen kann. In der Natur verläuft nicht immer alles 100% nach der Statistik und es kann auch mal vorkommen, dass auffällige Ergebnisse nicht per se auf eine Gefahr hinweisen.

Zu viele Untersuchungen können jedoch dazu führen, dass Ärzte und Ärztinnen aufgrund der Ergebnisse zur Intervention gezwungen sind, obwohl ein künstliches Eingreifen in die Schwangerschaft und den Geburtsprozess nicht immer das beste für Mutter und Kind ist.

Bei einigen Frauen kann eine CTG-Untersuchung auch Angst oder Unbehagen auslösen. Insbesondere während des Geburtsprozesses kann es unangenehm sein, dass ein CTG-Gerät die Bewegungsfreiheit einschränkt.

Hinweis: An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass wir in der Redaktion lediglich allgemeine Informationen geben und keinen medizinischen Rat ersetzen können und wollen. Sprich das Thema deshalb auf jeden Fall bei Deiner Ärztin/Deinem Arzt oder Deiner Hebamme an, um die Vor- und Nachteile von CTG-Untersuchungen in Deiner spezifischen Situation zu verstehen und eine informierte Entscheidung zu treffen.

CTG bei der Geburt

Während der Geburt wird eine CTG-Untersuchung durchgeführt, um die Herzfrequenz des Fötus und die Kontraktionen der Gebärmutter zu überwachen und sicherzustellen, dass das ungeborene Kind ausreichend Sauerstoff erhält.

In der Regel wird ein CTG-Gerät kontinuierlich während der gesamten Wehenüberwachung verwendet, um Veränderungen in der Herzfrequenz des Fetus und der Kontraktionen der Gebärmutter in Echtzeit zu erfassen.

Die Häufigkeit und Dauer der CTG-Untersuchungen während der Geburt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stadium der Wehen, dem Zustand der Mutter und des Fötus sowie den Empfehlungen des behandelnden Arztes oder der Hebamme.

In der Regel wird die Herzfrequenz des Fetus während der Geburt alle 15–30 Minuten überwacht. Bei Risikofaktoren oder Komplikationen kann eine häufigere Überwachung erforderlich sein.

Eine CTG-Untersuchung während der Geburt wird durchgeführt, um potenzielle Probleme zu erkennen und eine angemessene Behandlung und Betreuung zu gewährleisten.

Es ist wichtig, dass Frauen während der Geburt eng mit ihrem Arzt oder ihrer Hebamme zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die CTG-Untersuchung korrekt durchgeführt wird und alle Bedenken oder Fragen im Zusammenhang mit der Überwachung beantwortet werden.

Abschließender Überblick

Die CTG-Untersuchung ist eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit von Mutter und Baby während der Schwangerschaft zu überwachen. Sie hilft, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.

Wenn Du Fragen zur CTG-Untersuchung hast oder mehr über die Gesundheit während der Schwangerschaft erfahren möchtest, zögere nicht, Deinen Arzt oder Deine Ärztin zu kontaktieren. Sie stehen Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite.

FAQ CTG

Was ist ein CTG?

CTG ist die Abkürzung für „Cardiotokografie“, eine Untersuchung, die während der Schwangerschaft durchgeführt wird, um die Herzfrequenz des Fötus und die Wehenaktivität der Mutter zu überwachen.

Gibt es irgendwelche Risiken beim CTG?

Es gibt keine bekannten Risiken beim CTG. Es handelt sich um eine schmerzlose Untersuchung, die ohne Nebenwirkungen durchgeführt werden kann.

Muss ich mich auf ein CTG vorbereiten?

Normalerweise sind keine besonderen Vorbereitungen erforderlich. Du solltest jedoch Deinen Arzt oder Deine Hebamme über jegliche Beschwerden oder Veränderungen im Verlauf der Schwangerschaft informieren.

Quellen

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