Betrachtest Du so Dein Baby, kommt es Dir vermutlich winzig und relativ hilflos vor. Doch Dank Dir ist es gar nicht so komplett verloren. Dein Nestschutz schützt Dein Kind vor vielen Krankheiten. Erfahre hier, was das ist und was Du alles wissen solltest.
Das erwartet dich in diesem Artikel
Der Nestschutz als Immunabwehr
In Deinem Bauch war Dein Baby monatelang geschützt und sicher. Insbesondere die Plazentaschranke im Mutterkuchen sorgt dafür, dass Dein Baby vor den meisten Krankheiten geschützt ist.
Kommt Dein Kind dann erst einmal auf die Welt, wird es relativ direkt mit allen möglichen Viren, Bakterien und anderen Erregern konfrontiert. Das Immunsystem Deines Babys muss nun erst einmal lernen, dagegen zu kämpfen.
Da das Immunsystem noch nicht wirklich ausgebildet ist, sorgt der Nestschutz in den ersten Monaten dafür, dass Dein Baby trotzdem so gut es geht geschützt wird vor potenziellen Krankheitserregern.
Mütterliches Blut machen den Nestschutz aus
Die letzten paar Wochen in Deinem Bauch sind für Dein Baby besonders wichtig, denn hier kommen eine ganze Menge Antikörper aus Deinem Blut in den Organismus Deines Kindes. Sobald die Nabelschnur durchtrennt wird, bricht der Transfer ab.
Trotzdem ist Dein Kind noch ganz gut geschützt für die nächste Zeit, da die Antikörper der Mutter in der Lage sind, die Keime und Erreger zu erkennen und abzuwehren. Der Nestschutz ist immer maßgeschneidert.
Das liegt daran, dass die Zahl der Antikörper variiert, je nachdem, ob Du an Infekten gelitten oder Impfungen erhalten hast. Auch wenn mit dem Durchschnitt der Nabelschnur die Versorgung aufhört, kann man dem Baby trotzdem noch wichtige Antikörper mit auf den Weg geben, indem man es stillt.
Immunabwehr statt Nestschutz
Der Nestschutz bietet dem Baby in den ersten Lebensmonaten eine gute Unterstützung. Trotzdem arbeitet das eigene Immunsystem Deines Babys parallel daran, sich zu entwickeln. Das passiert am meisten durch die Zunahme an sozialen Kontakten und die Berührung mit seiner Umwelt.
Auch jeder Infekt und jede Impfung trägt zu einer Weiterentwicklung des Immunsystems bei. Die finale Entwicklung des Immunsystems dauert Jahre. Daher sollten große Menschenmengen zur Grippezeit zu Beginn vermieden werden.
Spaziergänge an der frischen Luft und vereinzelte soziale Kontakte sind jedoch hilfreich, dem Immunsystem einen Schub zu verpassen, damit Dein Baby bestens für sein Leben gewappnet ist.
Vorsicht bei Frühchen!
Insbesondere Frühchen haben ein erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken, die fatal enden können. Diese Babys besitzen nämlich noch nicht genügend Abwehrstoffe der Mutter und können somit schneller und schwerwiegender an Infekten erkranken.
Ganz wenige Babys kommen außerdem mit einer Immunsystemstörung auf die Welt. Hier ist dann besondere Vorsicht geboten. Allerdings kommt dies nicht sehr häufig vor. Im Falle eines gestörten Immunsystems solltest Du Rücksprache mit Deinem Arzt halten.
Interessant: Häufigkeit der Infektionen
Spannenderweise gibt es Babys, die in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres ständig erkranken, was tatsächlich recht normal ist. Andere hingegen erkranken so gut wie nie, obwohl sie den Erregern ausgesetzt sind.
Dies kann sogar unter Geschwistern der Fall sein. Das nennt man dann „stille Feiung“. Ärzte konnten jedoch noch keine Ursache für das extrem stabile Immunsystem herausfinden. Fakt ist allerdings, dass die Infekte und Krankheiten im ersten Lebensjahr eines Babys keinerlei Auswirkungen auf seine spätere Gesundheit haben.
Vorsicht ist geboten, aber nicht zu übertrieben
Wie Du siehst, ist Dein Baby dank des Nestschutzes in den ersten Lebensmonaten gut vor Infekten und Krankheiten geschützt, weswegen Du keine Panik haben solltest, wenn die Grippezeit naht.
Trotzdem gilt: Man muss sein Kind natürlich nicht unnötigen Risiken aussetzen, sodass man es langsam an die Krankheitserreger gewöhnen sollte, um starke Infekte und damit verbundene Risiken vermeiden zu können.
FAQ zu Nestschutz
Am stärksten ist der Nestschutz in den ersten zwei bis drei Lebensmonaten eines Babys.
Über die Nabelschnur erhält das Baby im Bauch der werdenden Mutter wichtige Antikörper, die sein Immunsystem für die ersten Lebensmonate darstellen.
Ja, auch Neugeborene können sich eine Erkältung einfangen.