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Frühchen – wenn das Baby zu früh zur Welt kommt

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Frühchen – wenn das Baby zu früh zur Welt kommt

Frühchen kommen noch nicht vollständig entwickelt zur Welt. Sie werden zu früh geboren, sind noch winzig klein und wiegen nur wenige hundert Gramm. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Baby vor der 37. SSW das Licht der Welt erblickt. Sobald der Arzt erkennt, dass sich eine Frühgeburt ankündigt, kann die Geburt eingeleitet werden. In anderen Fällen ist es sinnvoll, dass die Geburt weiter hinausgezögert wird.

In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du zum Thema Frühgeburt und Frühchen wissen musst und was Dich erwartet, wenn Dein Baby früher als geplant zur Welt kommt.

Wann ist das Neugeborene ein Frühchen?

Ob das Neugeborene ein Frühchen ist, ist zum einen von der jeweiligen Schwangerschaftswoche abhängig. Zum anderen ist auch das Geburtsgewicht entscheidend. Ebenso kann man das Neugeborene in drei unterschiedliche Gruppen einteilen und so feststellen, um welche Art der Frühgeburt es sich handelt.

Man unterscheidet zwischen:

Grundsätzlich spricht man von einem Frühchen, wenn das Neugeborenen vor Vollendung der 37. SSW das Licht der Welt erblickt oder unter 2.500 Gramm wiegt. Im Durchschnitt kommen 8 und 9 % der Neugeborene zu früh zur Welt.

Ursachen für eine Frühgeburt

Die Ursachen, weshalb ein Baby zu früh geboren wird, sind nicht immer deutlich. Es gibt viele Anzeichen, die für eine Frühgeburt sprechen. Unwahrscheinlich ist eine Frühgeburt, bei der nur ein Faktor dazu führt, dass das Baby vor der 37. SSW geboren wird. Vielmehr geht man davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenspielen, die letztendlich eine Frühchengeburt auslösen.

Mütterliche Ursachen:

  • Erkrankungen der Mutter (z.B. hormonelle Erkrankung, Scheideninfektion, Diabetes, Anämie, Infektionskrankheiten, Bluthochdruck)
  • Wucherungen in der Gebärmutter (Myome)
  • Plazentainsuffizienz
  • Psychische Krankheiten und Belastungen
  • das Alter der Mutter (jünger als 20 Jahre oder älter als 35 Jahre)
  • Alkohol- oder Nikotinkonsum
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • vorangegangene Fehlgeburten

Kindliche Ursachen:

  • Fehlbildungen
  • Mangelentwicklung
  • Störung der Chromosomen

Anzeichen für ein Frühchen

Viele Eltern machen sich vor der 37. SSW Sorgen, ob das Kind womöglich als Frühchen zur Welt kommen könnte. Gibt es schon erste Anzeichen, die werdende Eltern deuten können, die auf eine Frühgeburt hindeuten? Im Verlauf der Schwangerschaft gibt es keine Hinweise, an denen Du festmachen kannst, dass Dein Kind womöglich zu früh zur Welt kommen könnte. Vielmehr sind es typische Symptome, die bei allen Schwangerschaften auftreten, sobald die Geburt kurz bevorsteht.

Dazu gehört vor allem der Blasensprung. Sobald die Fruchtblase platzt, dauert es meistens nur wenige Stunden, bis das Baby zur Welt kommt. In der Regel tritt der Blasensprung mit den Wehen auf. Auch vorzeitige Wehen deuten darauf hin, dass das Baby womöglich als Frühchen geboren wird. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Du so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchst.

Frühchen – darauf kannst Du Dich einstellen

Wann das Baby zur Welt kommt, entscheidet es selbst. Du kannst nicht viel machen, außer während der Schwangerschaft auf einen gesunden Lebensstil und den Verzicht von Zigaretten und Alkohol zu achten. Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht können ebenfalls Risikofaktoren sein. Davon abgesehen ist es oftmals abhängig vom Ungeborenen, wann es sich auf den Weg nach draußen macht. Doch wie geht es weiter, wenn das Baby zu früh per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden muss oder es zu einen frühzeitigen Blasensprung kommt?

Einleitung einer Frühgeburt

In manchen Fällen kann man eine Frühgeburt herauszögern. Ist das nicht möglich, wird die Geburt eingeleitet. Je nachdem, wie das Kind im Bauch der Mutter liegt, entscheidet man sich für eine normale Geburt, oder einen Kaiserschnitt.

Sofern Dein Baby vaginal entbunden wird, kannst Du Dich auf einen Dammschnitt einstellen. Ein Dammschnitt wird vor allem bei Frühgeburten durchgeführt, da der Kopf des Frühchens noch besonders weich ist. Durch den Schnitt hat das Baby mehr Platz und weniger Druck wird auf den empfindlichen Kopf ausgeübt.

Nach der Frühgeburt

Die meisten Frühchen werden nach der Geburt in einen sogenannten Brutkasten gelegt. Dein Ungeborenes wird rund um die Uhr auf der Intensivstation überwacht. Damit sich das Kind auch außerhalb des Mutterleibs so gut wie möglich entwickeln kann, werden dort sowohl die Temperatur als auch der Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit reguliert.

Der Anblick ist für die Eltern oftmals erschreckend, da das Neugeborene in einem Kabelsalat liegt und an den unterschiedlichsten Geräten angeschlossen ist. Diese sind jedoch von großer Bedeutung, da so der Herzschlag und die Atmung überprüft werden können.

Folgende Risiken werden bei Frühchen untersucht:

  • Nervensystem
  • Atmung
  • Nieren
  • Darm
  • Haut
  • Augen

Auf der Frühchenstation und im Brutkasten können sich die Babys in der Regel so gut entwickeln, sodass die Überlebenschancen gut stehen.

So kannst Du Deinem Frühchen helfen

Die Geburt Deines Babys hast Du Dir mit Sicherheit anders vorgestellt. Vor allem die ersten Tage und Wochen nach der Geburt verbringst Du im Krankenhaus auf der Frühchenstation. Dort herrschen extreme Hygienevorschriften und die vielen Kabel und Maschinen, an die Dein Baby angeschlossen ist, lösen ein mulmiges Gefühl aus. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die auch Du tun kannst, um die Entwicklung Deines Kindes bestmöglich zu fördern.

Nähe suchen und Geborgenheit ausstrahlen

Ob Du es glaubst oder nicht – Deinem Kind tun bereits im Frühchenalter die Nähe und Geborgenheit der Eltern gut. Das stärkt nicht nur die Bindung, sondern fördert auch die Entwicklung. Relativ früh darfst Du Dein Neugeborenes auf die Brust legen. Die Nähe und Wärme, die es dabei spürt, haben positive Auswirkungen bei Deinem kleinen Würmchen.

Stillen

Erwarte jetzt nicht, dass Du Dein Baby an der Brust anlegst und es direkt daran saugt und trinkt. Es handelt sich lediglich um erste Stillversuche. Mit etwas Geduld kann es dennoch sein, dass Dein Baby früher oder später mit dem Saugen beginnt. Die Muttermilch versorgt Dein Frühchen mit allen wichtigen Nährstoffen, die es benötigt, um sich gut entwickeln zu können.

In Kürze

Wenn das Baby als Frühchen zur Welt kommt, leiden vor allem die Eltern, die sich die ersten Wochen mit ihrem neuen Baby anders vorgestellt haben. Die erste Zeit wird Dein Baby auf der Intensivstation in einem Brutkasten überwacht und versorgt. So kann es sich bestmöglich entwickeln. Vor allem die Nähe der Eltern kann die Entwicklung fördern. Dank der neuesten medizinischen Fortschritte sind die Überlebenschancen heutzutage gut. Mit etwas Geduld kann sich Dein Baby bestmöglich entwickeln und schon bald darfst Du es in Deinen eigenen vier Wänden willkommen heißen.

Frühchen – FAQ

Wie lang zählt das Neugeborene als Frühchen?

Bis zur 37. SSW zählt das Baby als Frühchen. Nach dieser Zeit ist das Baby in den meisten Fällen so weit entwickelt, dass es nach der Geburt keine besondere Überwachung mehr benötigt.

Welche Ursachen gibt es, wenn das Baby als Frühchen geboren wird?

Es gibt keine konkrete Ursachen, die für eine Frühgeburt verantwortlich gemacht werden können. Vielmehr spielen verschiedene Faktoren zusammen, wie beispielsweise Erkrankungen der Mutter, eine Unterversorgung der Plazenta, Alkohol- oder Nikotinkonsum, das Alter der Mutter und viele mehr.

Wie können Eltern das Frühchen unterstützen?

Vor allem körperliche Nähe und das Gefühl von Geborgenheit können die Entwicklung des Frühchens fördern. Du solltest Dein Neugeborenes so oft wie möglich auf Deine nackte Brust legen und erste Stillversuche starten.

Quellen

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