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Fremdeln: Warum fremdeln Babys und wie geht man am besten damit um?

Fremdeln

Fremdeln: Warum fremdeln Babys und wie geht man am besten damit um?

Fremdeln ist ein Phänomen, das bei den meisten Babys im Alter zwischen sechs und acht Monaten auftritt. Dabei schrecken sie vor Fremden oder sogar bekannten Personen, wie den Großeltern oder bereits gewohnten Babysittern zurück und reagieren ängstlich in Situationen, in denen sie zuvor freundlich und aufgeschlossen reagierten.

Das Kind flüchtet typischerweise zu seiner engsten Bezugsperson und sucht körperliche Nähe oder versucht sich hinter der Person zu verstecken. Das Verhalten kann von Kind zu Kind stark variieren: einige Kinder beginnen zu weinen und reagieren auch auf enge Verwandte, beispielsweise die Großeltern, panisch, andere sind ausschließlich bei komplett unbekannten Personen ängstlich, während sie sich bei bekannten Personen weiterhin verhalten wie gewohnt.

Ab wann fremdeln Babys?

Ebenso kann das Alter, in dem ein Kind plötzlich fremdelt, schwanken. Normalerweise beginnen Babys im Alter von vier bis acht Monaten Angst vor Fremden zu entwickeln. Diese Anfangsphase wird auch „8-Monats-Angst“ genannt. Der Beginn des Fremdelns hängt oft mit den ersten erfolgreichen Krabbel-Versuchen zusammen, da das Baby sowohl Freude als auch Angst durch die neu erlangte Freiheit verspürt. Die Hochphase des Fremdelns kann häufig während des zweiten Lebensjahrs beobachtet werden. Im Alter von ca. 3 Jahren verschwinden die Verhaltensweisen immer mehr bis das Kind sie schließlich ablegt.

Ursache des Fremdelns

Fremdeln ist ein ganz normales Verhalten, das zeigt, dass ein Kind zwischen bekannten und unbekannten Personen unterscheiden kann. Säuglinge lernen nach und nach, wie sie Unterschiede zwischen ihren Mitmenschen erkennen können und was diese Unterschiede für sie bedeuten: welche Menschen bieten Geborgenheit und Sicherheit? Welche Menschen kenne ich noch nicht und sind vielleicht gefährlich? Fremdeln ist also ein wichtiger Schutzmechanismus.

Ein weiterer Grund für Fremdeln ist die Trennungsangst. Das Kind weiß nach den ersten Monaten bereits, wer seine Bezugsperson ist und dass diese Person sich um seine Bedürfnisse kümmert und ihm Sicherheit bietet. Sobald die betreffende Person sich also von dem Baby entfernt, bekommt es Angst, da die Abwesenheit Unruhe oder sogar Panik auslöst.

Was kann ich tun, wenn mein Baby fremdelt?

Einer der wichtigsten Punkte ist, dass Dein Kind nicht fremdelt um zu nerven oder weil es gerade Lust darauf hat. Zwar weißt du selbst, dass gerade keine Gefahrensituation besteht, Dein Baby kann dies allerdings noch nicht einschätzen.

  • Nimm die Angst Deines Kindes ernst.
  • Ruhe bewahren. Lasse Dein Kind deine Nähe und die damit verbundene Sicherheit spüren.
  • Gib Deinem Baby Zeit. Kinder sind von Natur aus neugierig und interessieren sich auch für Fremde, wenn sie genug Zeit hatten um Vertrauen zu fassen. Dabei hilft es ihnen enorm, wenn sie die Sicherheit ihrer Eltern spüren.
  • Steigere den Zeitraum Deiner Abwesenheit nach und nach. Mit der Zeit wird Dein Kind merken, dass Du immer wieder zurück kommst und das auch in Zukunft tun wirst.
  • Erkläre „fremden“ Personen das Verhalten Deines Kindes und bitte um etwas Abstand, wenn jemand die Grenzen Deines Kindes nicht einhält.
  • Lasse Deinem Kind seine Privatsphäre und erzwinge keine körperliche Nähe zu Fremden, vor denen es Angst hat (dazu gehören auch Großeltern und andere Verwandte). Übergebe Dein Kind nicht ohne Ankündigung an eine andere Person.

Fremdeln alle Babys?

Die meisten Kinder, die eine stabile Verbindung zu ihrer Vertrauensperson aufbauen konnten, fremdeln irgendwann. Die Angst, die Bezugsperson zu verlieren ist groß, die Freude bei der Rückkehr umso größer. Wenn ein Kind nicht fremdelt, kann das ein Anzeichen für eine instabile Bindung zwischen Kind und Bezugsperson oder negative Erfahrungen des Kindes mit der Bezugsperson sein.

Eine Frage des Charakters

Wie stark und wie lange ein Kind fremdelt ist letztlich auch eine Frage des Charakters. Einige Kinder sind unternehmungslustig und freuen sich über jede neue Situation, die sie erforschen können, einige brauchen ihre Zeit bevor sie sich etwas Neues zutrauen. Am wichtigsten für Deinen Liebling ist es, die Sicherheit zu spüren, die er oder sie aus eurer Bindung ziehen kann und dass auf dich verlass ist, egal welche Situation auf Euch zukommt.

FAQ zu Fremdeln bei Babys

Wie äußert sich Fremdeln bei Babys?

Nach den ersten 4-6 Monaten beginnen Babys ängstlich zu werden und sogar zu weinen, wenn sie auf andere Personen treffen. Diese Personen können sowohl bekannt (beispielsweise Großeltern) als auch unbekannt sein, allerdings kann das Kind dies noch nicht einordnen und bekommt Angst, sodass es sich bei seinen engsten Bezugspersonen versteckt.

Warum ist Fremdeln ein gutes Zeichen?

Fremdeln zeigt, dass Dein Kind gelernt hat, zwischen bekannten und unbekannten Personen zu unterscheiden. Daher ist Fremdeln ein Zeichen für emotionale Entwicklung, welches ganz normal und wichtig für Dein Baby ist.

Was tun wenn ein Baby fremdelt?

Nimm die Angst Deines Kindes ernst und bleibe ruhig. Dein Kind vertraut Dir und wird durch Deine Sicherheit auch Vertrauen zu anderen Personen aufbauen.

Quellen