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Hämorrhoiden in der Schwangerschaft: Was Du tun kannst

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft: Was Du tun kannst

Das Wichtigste in Kürze

Können Hämorrhoiden sich in der Schwangerschaft auch wieder zurückbilden?

Ja, Hämorrhoiden können sich nach der Schwangerschaft zurückbilden, insbesondere wenn sie durch Verstopfung oder übermäßiges Pressen beim Stuhlgang verursacht wurden. Hier erfährst Du mehr…

Wann kommen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?

In der Frühschwangerschaft können Hämorrhoiden bereits auftreten, am häufigsten sind sie jedoch im letzten Trimester.

Welche Creme darf man bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft verwenden?

Es ist wichtig, eine Creme zu wählen, die speziell für die Anwendung während der Schwangerschaft geeignet ist, wie z.B. eine Creme mit Hamamelis oder Kamille, die Entzündungen lindern kann.

Vermutlich kennst Du sie auch: Hämorrhoiden in der Schwangerschaft. Sie zählen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und können unangenehme Symptome mit sich bringen. Wie sie entstehen und woran sie sich erkennen lassen, das wollen wir Dir in unserem Blogartikel näher erklären. Außerdem gehen wir natürlich auf die wichtigste Frage ein: Was kannst Du dagegen tun?

Was Hämorrhoiden eigentlich sind

Unter Hämorrhoiden versteht man knotige Schwellkörper, die sich in oder um den After eines Menschen befinden. Sie bestehen aus Gewebe und Blutgefäßen, beides normalerweise in der Afterregion gelegen, und unterstützen beim Stuhlgang die Öffnung des Darms. Das heißt: Jeder Menschen besitzt sie. Hämorrhoiden sind daher natürlich Helfer des Körpers – solange sie nicht anschwellen.

Denn sollten sie wachsen, kann es zu einer Hämorrhoiden-Erkrankung kommen. Diese ist symptomatisch an bestimmten Charakteristika erkennbar. Je nach Schwierigkeitsgrad können diese sich zum Teil in ihrer Intensität, ihrer Ausprägung und ihrer Schwere unterscheiden. Insgesamt klassifiziert man in vier Schweregrade, wobei der erste Grad vergleichsweise milde Symptome aufweist.

Woran sich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft erkennen lassen

Gerade wenn Du schwanger bist, können Hämorrhoiden zum Problem werden – zusätzlich zum Beispiel zu gängigen Schwangerschaftsbeschwerden. Obwohl sie vorübergehend und in der Regel nicht allzu schwerwiegend sind, können sie unangenehm sein und den Alltag beeinträchtigen.

Die häufigsten Symptome von Hämorrhoiden während der Schwangerschaft sind:

  • Juckreiz
  • Schmerzen und/oder Brennen
  • (Schmier-)Blutungen im oder nach dem Stuhlgang
  • Schwellungen

Diese Beschwerden treten in der Regel im Bereich und um den Anus herum auf. Zusätzlich kommt hinzu, dass sich die Symptome verschlimmern können, wenn Du zum Beispiel ständig sitzt oder stehst. Auch auf den Beckenbereich ausgeübter Druck kann die Erkrankung verschlimmern – etwas, das in einer Schwangerschaft unumgänglich ist. Denn: Während der Schwangerschaft erhöht sich der Druck auf die Venen im Beckenbereich durch das wachsende Gewicht des Babys, wodurch die Venen gereizt und geschwollen werden.

Hinweis: Besonders in der Schwangerschaft kann Blut schnell beunruhigen. Hämorrhoiden können blutigen Stuhl verursachen, dies ist jedoch in der Regel für Dein Ungeborenes ungefährlich. Wenn Du Dir jedoch nicht sicher bist, woher das Blut kommt und wenn es sich um mehr als eine minimale Menge handelt, sprich besser direkt mit einem Arzt. Blut in der Schwangerschaft kann neben Hämorrhoiden nämlich noch andere Ursachen haben, die auf jeden Fall abgeklärt werden müssen.

Welche Ursachen es für Hämorrhoiden gibt

Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entwicklung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft beitragen können.

  • Einer der Hauptfaktoren ist die Zunahme des Körpergewichts und der dadurch entstehende Druck auf den Beckenbodenbereich. Dadurch drückt mehr Gewicht auf die Gefäße in der Region des Afters, was oftmals zu einer Überdehnung der entsprechenden Blutgefäße führen kann.
  • Auch die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft kann zu Hämorrhoiden beitragen. Einige Hormone, darunter zum Beispiel Progesteron, können dazu führen, dass die Gefäße in der Analregion erschlaffen und somit ebenfalls verstärkter Druck auf die Gefäße ausgeübt wird.
  • Weiterhin können Verstopfungen den Darmausgang und die Analregion belasten.

Hämorrhoiden: In der Frühschwangerschaft eher selten

Hämorrhoiden können in jedem Schwangerschaftstrimester auftreten, aber sie sind am häufigsten im zweiten und dritten Trimester.

In der Frühschwangerschaft sind Hämorrhoiden seltener, da der erhöhte Druck im Beckenbereich, der Hämorrhoiden verursachen kann, normalerweise erst später in der Schwangerschaft auftritt, wenn der Uterus und das Baby größer werden.

In der Frühschwangerschaft können Hämorrhoiden aber auch schon vorkommen: Die Veränderungen im Hormonspiegel können zu Verstopfung führen, was das Risiko von Hämorrhoiden erhöht.

Meistens erkennt man Hämorrhoiden in der Schwangerschaft erst im letzten Trimester. Aber keine Sorge: Normalerweise gehen sie nach der Geburt von selbst wieder zurück. Das ist vor allem davon abhängig, welcher Schweregrad vorliegt.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft behandeln und vorbeugen

Um Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu behandeln und vorzubeugen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.

Zur Vorbeugung kannst Du folgendes tun:

  • Veränderte gegebenenfalls Deine Lebensweise, um eine gesunde Darmfunktion aufrechtzuerhalten. Achte insbesondere auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballast- und Quellstoffen, bewege Dich regelmäßig und trinke ausreichend. Ideal sind Wasser, Saftschorlen und Tee.

Achtung: Bestimmte Kräutersorten solltest Du allerdings in der Schwangerschaft meiden, zum Beispiel Salbei oder Pfefferminz, da sie wehenfördernd wirken können.

  • Auch regelmäßige Pausen sollten eingehalten werden. Vermeide insbesondere langes Sitzen oder Stehen am Stück.
  • Darüber hinaus kann die Verwendung von speziellen Kissen oder Sitzbädern helfen, den Druck auf die Gefäße in der Analregion zu reduzieren und somit die Entwicklung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu verhindern.
  • Natürlich sollte man ebenfalls darauf achten, sich gründlich zu säubern – vor allem nach dem Stuhlgang.

Wenn Du schwanger bist und Hämorrhoiden hast, kann der Arzt in einigen Fällen auch Rezepte für spezielle Salben und/oder Cremes gegen Hämorrhoiden verschreiben. Sie unterbinden den Juckreiz und tragen zur Linderung der Schmerzen und Blutungen bei.

Es gibt jedoch auch Produkte, die Du Dir ohne Rezept in jeder Apotheke holen kannst. Sprich hierbei am besten nochmal mit Deinem Arzt und sieh, was er Dir empfiehlt.

Achtung: Gerade in der Schwangerschaft solltest Du keine Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Das gilt genauso für Salben oder Cremes, wenn Du schwanger bist und Hämorrhoiden hast.

Abschließend gibt es noch die Möglichkeit, sich die Hämorrhoiden operativ entfernen zu lassen. Da sich diese oftmals aber selbst zurückbilden, solltest Du auch in diesem Fall mit Deinem Arzt darüber sprechen, inwieweit eine Operation nach der Geburt notwendig ist.

Zur operativen Entfernung von Hämorrhoiden

Es gibt mehrere operative Verfahren zur Entfernung von Hämorrhoiden, die unter Vollnarkose erfolgen. Zunehmend eingesetzt wird in letzter Zeit jedoch die sogenannte Gummibandligatur. Dabei handelt es sich um ein ist ein Verfahren, bei dem ein Arzt ein kleines Gummiband um die Basis der vergrößerten Hämorrhoiden legt, um den Blutfluss zu unterbrechen. Dadurch wird das Gewebe der Hämorrhoiden abgeschnürt und stirbt ab. Infolgedessen schrumpfen die Hämorrhoiden und fallen innerhalb von etwa einer Woche ab. Das Verfahren wird normalerweise in der Arztpraxis durchgeführt und ist in der Regel schmerzlos.

Während der Schwangerschaft die Symptome lindern

Sind Hämorrhoiden in der Schwangerschaft erst einmal aufgetreten, kann leider bis zur Geburt Deines Kindes wenig von medizinischer Seite unternommen werden, da dies häufig mit Gefahren für Dein Ungeborenes verbunden wäre. Eine operative Entfernung kommt im schwangeren Zustand meist nicht infrage. Auch Medikamente werden nur mit besonderer Vorsicht eingesetzt und deshalb bleibt Schwangeren oftmals nur eine Möglichkeit: Aushalten.

Du kannst jedoch einige Maßnahmen ausprobieren, um die Symptome zumindest etwas zu lindern. helfen können zum Beispiel:

  • Sitzbäder mit warmem Wasser für 10-15 Minuten, mehrmals am Tag
  • Verwendung von feuchtem Toilettenpapier oder feuchten Tüchern, anstelle von trockenem Toilettenpapier
  • Verwendung von unbedenklichen (z. B. homöopathischen) Salben, Cremes oder Gels zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen oder Juckreiz
  • Erhöhung der Ballaststoffzufuhr durch eine ballaststoffreiche Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel, um Verstopfung zu vermeiden
  • Trinken von ausreichend Flüssigkeit, um den Stuhl weicher zu machen und den Stuhlgang zu erleichtern
  • Vermeidung von langem Sitzen oder Stehen und regelmäßiger Bewegung, um den Blutfluss im Körper anzuregen.

Tipp: Leichter Sport oder leichte Bewegung während der Schwangerschaft können Hämorrhoiden vorbeugen und die Symptome lindern. Generell ist Bewegung in einer gesund verlaufenden Schwangerschaft empfehlenswert, um Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und übermäßiger Gewichtszunahme entgegenzuwirken. Es ist jedoch nicht jede Sportart geeignet und Du solltest Rücksprache mit Deiner Gynäkologin oder Hebamme halten.

Auf einen Blick

Hämorrhoiden sind Schwellkörper im menschlichen Körper, gelegen im Afterbereich, die den Stuhlgang unterstützen. Sollten sie anschwellen, kann sich eine Erkrankung daraus bilden. Symptomatisch lassen sie sich erkennen an: Juckreiz, Schmerzen und Schwellungen im Analausgang sowie an Blutung im oder nach dem Stuhlgang.

In der Schwangerschaft treten Hämorrhoiden häufig auf, meist im dritten Trimester. Grund dafür ist der erhöhte Druck auf den Bauchbereich, verursacht durch die Zunahme des Körpergewichts durch das heranwachsende Kind und den Bewegungsmangel. Auch langes Sitzen/Stehen, Verstopfungen sowie der hormonelle Umschwung können die Hämorrhoidenentwicklung vorantreiben.

Wie lassen sich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft behandeln? Ein veränderter Lebensstil – eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichend Quellstoffen, ausreichend Flüssigkeit und mehr Bewegung – kann ebenso helfen wie gepolsterte Sitzmöglichkeiten, wohltuende Bäder, entsprechende Salben/Cremes und eine gründliche Reinigung nach dem Stuhlgang.

FAQ zu Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Was kann man gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft tun?

Bäder und entsprechende Sitzmöglichkeiten können helfen. Ebenso eine gründliche Reinigung des Afters, Salben/Cremes und eine gesündere Lebensweise.

Sind Hämorrhoiden in der Schwangerschaft normal?

Ja, das sind sie. Denn: In der Schwangerschaft vergrößert sich der Druck auf Bauch und Becken, wodurch die Schwellkörper oftmals überstrapaziert werden.

Wie lange dauert es, bis Hämorrhoiden abschwellen?

Meistens nicht mehr als ein bis zwei Wochen. Sollten sie danach noch immer existieren, solltest Du mit Deinem Arzt über weiterführende Behandlungsmöglichkeiten sprechen.

Sind Hämorrhoiden in der Schwangerschaft mit Blut gefährlich?

In der Regel sind Hämorrhoiden in der Schwangerschaft mit Blut nicht gefährlich.

Quellen

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