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Der Kaiserschnitt: Gründe, Ablauf und Risiken der Sectio

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Der Kaiserschnitt: Gründe, Ablauf und Risiken der Sectio

Wird das Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, handelt es sich nicht um eine natürliche Geburt. Der Fötus kommt durch einen Schnitt im Bauch der Mutter zur Welt. Mehr und mehr Frauen wünschen sich einen Kaiserschnitt. Dieser wird jedoch vor allem durchgeführt, wenn es während einer natürlichen Geburt zu Komplikationen kommen könnte. Ungefährlich ist die Geburt per Bauchschnitt nicht und wird oftmals unterschätzt.

Welche Gründe für einen Kaiserschnitt sprechen, wie der Eingriff abläuft und welche Risiken es gibt, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.

Was ist ein Kaiserschnitt?

Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby durch einen operativen Eingriff zur Welt gebracht. Dabei schneidet der behandelnde Chirurg die Bauchdecke sowie die Gebärmutter auf. Das darunter liegende Baby lässt sich anschließend mit geschickten Handgriffen aus dem Leib der Mutter holen. Damit Du als Mutter keine Schmerzen hast, werden unterschiedliche Arten der Narkose angeboten. Ist der Tag gekommen, an dem der Geburtstermin berechnet wurde, kann ein Kaiserschnitt geplant stattfinden.

Wie läuft ein Kaiserschnitt ab?

Den Verlauf einer sogenannten Sectio kann man in drei Teile einteilen: Vorbereitung, Narkose und eigentlicher Eingriff.

Die Vorbereitung

Bevor der Chirurg den Kaiserschnitt startet, bereitet Dich das Personal auf die Operation vor. In dem Operationssaal wirst Du auf den Tisch gelegt. Mit leicht angewinkelten Beinen liegst Du in Rückenlage. Damit Du so wenig wie möglich von dem Eingriff mitbekommst und aus hygienischen Grünen wird ein Tuch zwischen Dich und dem unteren Teil Deines Körpers gespannt.

Die Narkose

Ein Kaiserschnitt findet niemals ohne Narkose statt. Dennoch gibt es unterschiedliche Narkose-Möglichkeiten, die bei einem solchen Eingriff in Frage kommen.

Bei einer Regionalanästhesie ist nur der Bereich des Körpers, an dem der Eingriff durchgeführt wird, betäubt. Du bist wach, bekommst alles mit und hast dennoch keine Schmerzen. Am häufigsten kommt eine Art der Narkose zum Einsatz, bei der man die Nerven des Rückenmarks betäubt. Bei der sogenannten Spinalanästhesie oder einer Peridualanästhesie werden nur die Bereiche betäubt, die Teil des operativen Eingriffs sind.

In seltenen Fällen entscheiden sich die Ärzte bei einem Kaiserschnitt für eine Vollnarkose. In diesem Fall schläfst Du während des gesamten Eingriffs und bekommst den ersten Schrei Deines Neugeborenen nicht mit. Vor allem bei einem Notfall entscheiden sich Ärzte für eine Vollnarkose. Das liegt in erster Linie daran, dass sie schneller wirkt, als eine regionale Betäubung.

Der eigentliche Eingriff

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann der Chirurg mit dem eigentlichen Eingriff starten. Das Vorgehen ist bei jedem Kaiserschnitt gleich. Zunächst wird ein Schnitt am Unterbauch der Mutter durchgeführt. Dieser ist zwischen 8 und 12 cm groß und wird, sofern das möglich ist, an einer Stelle gesetzt, an der die Narbe am Ende kaum sichtbar ist.

Die Harnblase, die unter dem Schnitt liegt, wird vom Chirurgen leicht zur Seite geschoben. So liegt die Gebärmutter frei, damit sie anschließend mit einem kleinen Schnitt geöffnet werden kann. Ist der Schnitt groß genug, kann der Arzt das Baby mit den Händen aus der Gebärmutter heben. Der Vorteil ist, dass die Mutter während des Eingriffs keine Schmerzen hat und Verletzungen wie ein Dammriss ausgeschlossen werden können.

Ab jetzt kannst Du Deinen Nachwuchs lauthals schreien hören. Wenn ihr wollt, darf Dein Partner nun die Nabelschnur durchtrennen. Anschließend wird Dein Kind gereinigt und in warme Tücher gelegt, bevor ihr euer Baby zum ersten Mal halten und bewundern dürft.

Gründe, die für einen Kaiserschnitt sprechen

In einigen Fällen kann die werdende Mutter das Kind nicht über den natürlichen Weg zur Welt bringen. Wenn ein hohes Risiko besteht, ist ein Kaiserschnitt in jedem Fall notwenig. So können sowohl das Leben der werdenden Mutter, als auch das des Babys geschützt werden.

In anderen Fällen ist ein Kaiserschnitt nicht zwingend notwendig, wird aber empfohlen. Wenn eine vaginale Geburt theoretisch möglich ist, Komplikationen aber nicht ausgeschlossen werden können, gehen Ärzte mit einem Kaiserschnitt auf Nummer sicher.

Eine Ausnahme ist der Kaiserschnitt auf Wunsch. Während er oftmals unumgänglich ist, weil es zu Komplikationen während einer vaginalen Geburt kommen könnte, können Mütter manchmal selbst entscheiden, wie sie ihr Kind auf die Welt bringen wollen. Auch mithilfe eines Geburtsplans können die Eltern sich vor der Geburt Gedanken darüber machen, wie der Tag X ablaufen soll. Während eines Gesprächs mit der Hebamme oder den Ärzten kann auch ein Wunschkaiserschnitt gerechtfertigt werden. Dennoch sollten die Eltern sich im Klaren darüber sein, dass auch ein Kaiserschnitt nicht ungefährlich ist und es immer mal wieder zu ungeplanten Komplikationen kommen kann.

Risiken bei einem Kaiserschnitt

Während ein Kaiserschnitt früher ein Eingriff war, bei dem es regelmäßig zu gefährlichen Komplikationen gekommen ist, ist er heutzutage relativ ungefährlich. Dennoch können, wie bei jedem anderen Eingriff, immer mal wieder Risiken auftreten.

Diese Komplikationen können bei der Mutter auftreten:

  • Infektionen
  • starker Blutverlust
  • Organschäden
  • Komplikationen während der Narkose
  • Thrombose
  • Wundheilungsstörungen

Mögliche Risiken für das Baby:

  • Atemprobleme
  • geschwächtes Immunsystem und häufig auftretende Infekte
  • Schnittverletzungen

So lange dauert ein Kaiserschnitt?

Sofern ein Kaiserschnitt nach Plan abläuft, dauert er im Schnitt etwa eine Stunde. Die Geburt an sich dauert zwischen 5 und 15 Minuten. Das, was die meiste Zeit in Anspruch nimmt, sind die Vorbereitungen und die Nachsorge.

Ist das Baby erst einmal auf der Welt, muss der Schnitt der Mutter versorgt werden. Diese bekommt davon nicht viel mit, da sie ohnehin viel zu sehr mit ihrem kleinen Wunder beschäftigt ist. Während die Eltern sich um ihr Neugeborenes kümmern, schließt der Arzt die Wunde.

In Kürze

Ein Kaiserschnitt kann sowohl bei einer medizinischen Indikation durchgeführt werden, als auch auf Wunsch der Mutter. Immer mal wieder ist ein Kaiserschnitt nicht dringend notwendig, wird dennoch empfohlen, wenn das Risiko, dass es während einer vaginalen Geburt zu Komplikationen kommen kann, hoch ist. Der Ablauf eines Kaiserschnitts ist immer gleich. Zunächst wird die Mutter darauf vorbereitet, die Narkose wird eingeleitet und im Anschluss wird das Baby mithilfe eines Unterbauchschnitts auf die Welt geholt. Sobald das gesunde Kind auf der Welt ist, können die Eltern mit ihm kuscheln, während die Wunde der Mutter versorgt wird.

Kaiserschnitt – FAQ

Wie schmerzhaft ist ein Kaiserschnitt?

Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Der Eingriff an sich ist nicht mit Schmerzen verbunden, da die Mutter narkotisiert ist. Im Anschluss kann es zu Schmerzen kommen, die mehrere Tage anhalten.

Wie lange muss man nach einem Kaiserschnitt liegen bleiben?

Nach dem Eingriff muss die Mutter für ca. 4 bis 7 Tage im Bett bleiben und sich von dem Kaiserschnitt erholen. Viele Frauen haben Schmerzen nach der Operation und sollten sich daher so gut wie möglich ausruhen und schonen. So kann der Schnitt optimal verheilen.

Wie lange dauert es bis die Narbe bei einem Kaiserschnitt verheilt ist?

Wie schnell die Narbe verheilt, hängt davon ab, wie gut die Wundheilung der Mutter ist. In der Regel dauert die Wundheilung bis zu zwei Wochen. Innerhalb dieses Zeitraums sollte sich die Mutter so gut wie möglich ausruhen.

Quellen