Das Wichtigste in Kürze
Die Wirkung von Kümmelzäpfchen bei Babys tritt in der Regel relativ schnell ein, oft schon innerhalb von 15-30 Minuten nach der Anwendung. Mehr dazu liest Du hier…
Kümmelzäpfchen können bei Babys bei Blähungen und Bauchschmerzen eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt haben und somit für Linderung sorgen. Hier erfährst Du mehr…
Ja, es können Nebenwirkungen wie Durchfall oder allergische Reaktionen auftreten. Die Anwendung sollte daher nicht zu häufig und immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Schmerzen und schlaflose Nächte – wenn ein Baby oder Kleinkind Blähungen hat, kann das für die ganze Familie belastend sein. Manche Eltern greifen gerne zu Kümmelzäpfchen, die da Abhilfe schaffen sollen. Aber wie wirken sie? Und kannst Du Deinem Baby guten Gewissens Kümmelzäpfchen verabreichen? Das erfährst Du hier.
Das erwartet dich in diesem Artikel
Wie werden Kümmelzäpfchen verwendet?
Kümmelzäpfchen sind eine Form der Medikamenten-Anwendung, die verwendet wird, um Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts und der Harnwege zu behandeln. Sie bestehen aus einer Substanz namens Carum Carvi, die aus den Samen des Kümmelstrauchs gewonnen wird.
Kümmelzäpfchen werden rektal (durch den After) verabreicht und gelangen so direkt in den Darm, wo sie ihre Wirkung entfalten können. Ein Vorteil der Anwendung von Kümmelzäpfchen ist, dass die Wirkstoffe direkt an der Stelle wirken, an der die Beschwerden auftreten, anstatt dass die Wirkstoffe erst durch den Magen-Darm-Trakt wandern müssen, bevor sie die betroffene Stelle erreichen, wie bei der oralen Einnahme.
Kümmelzäpfchen bei Babys
Kümmelzäpfchen sind nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ab dem Alter von drei Jahren und für Babys verfügbar. Für Babys gelten sie besonders während der gefürchteten Dreimonatskoliken als beliebtes Mittel.
Dreimonatskoliken
Bei den Dreimonatskoliken leiden Säuglinge unter Bauchschmerzen, die durch Verdauungsprobleme verursacht werden. Die genaue Ursache für diese Verdauungsprobleme ist individuell, aber meist sind sie auf eine unzureichende Verdauung von Nahrung zurückzuführen, die zu einer übermäßigen Gasbildung und Blähungen führen kann. Die Bauchschmerzen bei Dreimonatskoliken machen das Baby unruhig und angespannt. Während der Schmerzepisoden sind Säuglinge meist auch sehr weinerlich und fühlen sich unwohl.
Wie wirken Kümmelzäpfchen?
Kümmel ist ein Gewürz, das auf der ganzen Welt in Gerichten verwendet wird. Manche haben Schwierigkeiten mit dem intensiven Geschmack, aber seine Auswirkungen auf die Verdauung sind seit Jahrtausenden bekannt. In Kohlgerichten ist es eine beliebte Zutat, um die blähende Wirkung des Gemüses zu kompensieren. Auch die medizinische Anwendung konzentriert sich auf den Magen-Darm-Trakt.
Die Wirkung von Kümmelzäpfchen soll durch die enthaltenen ätherischen Öle kommen. Diese ätherischen Öle haben entkrampfende und entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, die Darmmuskulatur zu entspannen und die Darmpassage zu beschleunigen.
Sie können auch die Schmerzempfindlichkeit im Bereich des Magen-Darm-Trakts reduzieren. Dies kann helfen, Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen und Bauchschmerzen zu lindern.
Die üblichen Präparate an Kümmelzäpfchen, die für die Anwendung bei Kleinkindern und Babys erhältlich sind, sind homöopathische Mittel.
Homöopathische Mittel
Homöopathische Medikamente basieren auf dem Prinzip der Ähnlichkeitsregel, nach der Krankheiten mit Substanzen behandelt werden können, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Die Ausgangsstoffe werden stark verdünnt und potenziert, um eine Wirkung zu erzielen. Die Wirksamkeit der Homöopathie ist umstritten und wissenschaftlich nicht belegt. Homöopathische Mittel werden oft zur Behandlung von akuten Beschwerden wie Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schmerzen eingesetzt.
Ob es also tatsächlich das Kümmelzäpfchen ist, dass im Zweifelsfall wirkt, oder die elterliche Liebe und Fürsorge, ist nicht vollständig geklärt.
Hinweis: Auch wenn es sich bei Kümmelzäpfchen um ein homöopathisches Präparat handelt, sollte die Verabreichung immer mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden.
Wie schnell wirken sie?
Die Wirkung von Kümmelzäpfchen bei Neugeborenen tritt in der Regel relativ schnell ein, oft schon innerhalb von 15-30 Minuten nach der Anwendung. Dies liegt daran, dass die ätherischen Öle, die in den Zäpfchen enthalten sind, direkt auf den Magen-Darm-Trakt einwirken und somit schnell für Linderung sorgen können. Dennoch ist zu beachten, dass die Wirkungsdauer von Kümmelzäpfchen von Säugling zu Säugling unterschiedlich sein kann und auch von der Ursache der Bauchbeschwerden abhängt.
Tipp: Es ist daher empfehlenswert, die Anwendungshinweise der Kümmelzäpfchen genau zu beachten und bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.
Nebenwirkungen
Kümmelzäpfchen sind in der Regel gut verträglich. Gerade die Präparate, die für Babys und Kleinkinder angeboten werden, sind wegen der äußerst geringen Dosierung der Wirkstoffe weitestgehend unbedenklich.
Es kann aber gelegentlich zu leichten Nebenwirkungen wie Durchfall oder Übelkeit kommen. Bedenklicher sind allergische Reaktionen, bei denen ärztlicher Rat in jedem Fall erforderlich ist.
Das kannst Du noch tun
Viele Eltern schwören auf Kümmelzäpfchen, wenn die Verdauung oder der Stuhlgang ihrer Kleinen nicht so ist, wie sie es erwarten. Auch wenn die Dreimonatskoliken besonders unangenehm werden, sollen die Zäpfchen helfen. Andererseits haben manche Zweifel an der Wirksamkeit der homöopathischen Präparate.
Wenn Dein Baby Verdauungsbeschwerden hat, Du ihm aber kein Kümmelzäpfchen verabreichen willst, gibt es einige Alternativen. So kannst Du ihm beispielsweise mit dem Fläschchen Kamillen- oder Fencheltee zu trinken geben – der sollte dann aber auf Zimmertemperatur abgekühlt sein.
Dieser Fencheltee ist zu empfehlen:
Es kann jedoch auch hilfreich sein, das Baby auf den Arm zu nehmen und sanft zu schaukeln oder zu tragen, um es zu beruhigen. Auch eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn kann oft schon helfen, da sie die Verdauung anregen kann.
Bei gestillten Babys kann es sinnvoll sein, auf die eigene Ernährung zu achten, da bestimmte Nahrungsmittel die Verdauung des Babys beeinträchtigen können. Auch Wärme, beispielsweise in Form eines Wärmekissens oder einer Wärmflasche, kann die Bauchschmerzen lindern.
Dieses Wärmekissen ist optimal für Babys geeignet:
Als Medikamente kommen außerdem Mittel mit dem Wirkstoff Simeticol in Frage. Der soll dazu beitragen, dass sich die Gasblasen, die den Bauch aufblähen, auflösen.
Achtung: Die Verabreichung von Medikamenten muss immer mit einem Arzt abgeklärt werden.
Kümmelzäpfchen im Überblick
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kümmelzäpfchen bei Babys eine bewährte Methode sind, um ihnen bei Blähungen und Bauchschmerzen zu helfen. Die enthaltenen ätherischen Öle können beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken und somit für Linderung sorgen.
Dennoch sollten Eltern darauf achten, dass sie die Kümmelzäpfchen nicht zu häufig und ohne ärztliche Rücksprache verwenden, da es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Zudem sollten sie immer die Anwendungshinweise beachten und die Zäpfchen sachgemäß aufbewahren, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.
Insgesamt können Kümmelzäpfchen bei Neugeborenen eine hilfreiche Unterstützung bei der Behandlung von Bauchbeschwerden sein, sollten aber immer im Kontext einer umfassenden medizinischen Betreuung betrachtet werden.
Kümmelzäpchen – FAQ
Kümmelzäpfchen sind meist für Kinder ab dem Alter von drei Jahren verfügbar. Bei jüngeren Kindern sollte man das Zäpfchen halbieren. Es gibt jedoch auch schwächere Präparate, die nicht halbiert werden müssen.
Die empfohlene Menge liegt bei zwei Dosen pro Tag, also zweimal ein halbes oder ein ganzes Zäpfchen, je nach Präparat und Alter des Kindes.
Kümmelzäpfchen sollen bei Babys durch die enthaltenen ätherischen Öle wirken. Diese haben entkrampfende und entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, die Darmmuskulatur zu entspannen.